Freie Software: München und Auswärtiges Amt kooperieren

Wieder mal eine schöne Nachricht. Die Stadt München und das Auswärtige Amt haben eine enge Zusammenarbeit beim Einsatz Freier Software vereinbart.

Die für das Münchner LiMux-Projekt zuständige Bürgermeisterin Christine Strobl sieht in der engen Zusammenarbeit ?eine großartige Chance?: ?Freie Software und offene Standards vereinfachen es den Verwaltungen, ein enges Netzwerk zu knüpfen und von einander zu profitieren.?

Keine völlig neue Erkenntnis, aber so selten. Sehr löblich 🙂

Noch einmal OOXML, (der Standard?)

Da hat es Microsoft nun geschafft OOXML als ISO-Standard durchzudrücken und die ISO auf Dauer zu lähmen. Das ganze ist jetzt auch schon eine Weile her und ich hatte mich schon fast abgeregt, da stolpere ich auf diesen Pro-Linux Artikel. Ein paar Zitate:

Die von vielen Seiten aufgezeigten Probleme bei der Annahme des OOXML-Standards durch die ISO haben nun dazu geführt, dass die Europäische Kommission eine Untersuchung der Vorgänge begonnen hat. Sie will von allen nationalen Standard-Komitees Auskunft über die Vorgänge erhalten.

Man darf gespannt sein. Wenn jemand Neuigkeiten darüber findet, bitte melden!

Während das ODF-Dokumentenformat bereits bei der Standardisierung von zahlreichen Applikationen unterstützt wurde, wird OOXML nicht einmal vom Hersteller selbst unterstützt.

Es wird berichtet, dass die Ausgabe von Office 2007 auf OOXML-konformität geprüft wurde:

Der ISO7IEC 29500-Beauftragte stellte bei seinen Tests über 122.000 Fehler im Strict-Modus fest. Mit einem Fehlerlog von 17 MB stellt sich deshalb für viele Beobachter die Frage, wie es ein Dateiformat zum Standard schaffen konnte, das nicht einmal durch den Hersteller unterstützt wird, und warum die ISO erst jetzt solche Tests durchgeführt hat.

Was soll man dazu noch sagen? :??:

Außenministerium wurde zum DFD ausgezeichnet

Die Free Software Foundation Europe (FSFE) und der Förderverein für eine Freie Informationelle Infrastruktur (FFII) haben am heutigen Document Freedom Day das Außenministerium für seinen Einsatz für offene Standards ausgezeichnet.

Dies ist sogar bereits auf den Seiten des Auswertigen Amtes zu lesen.

Die Auszeichnung für Steinmeier und das Auswärtige Amt erinnert daran, wie wichtig die freie Verfügbarkeit von Wissen für die Entwicklung einer pluralistischen und demokratischen Gesellschaft ist.

Auch auf Heise.de gibt es einen kurzen Artikel, in dem es heißt:

Das Auswärtige Amt hat sich im Herbst mit der ersten internationalen Anwenderkonferenz für das von der Internationalen Organisation für Normung (ISO) standardisierte ODF stark gemacht, dem Microsoft mit der eigenen Spezifikation Office Open XML (OOXML) einen zweiten internationalen Dokumentenstandard dazugestellt wissen will. Steinmeiers Haus gilt zudem innerhalb der anderen Ressorts der Bundesregierung generell als führend beim Einsatz freier Software. Momentan werden dort nach den Laptops auch die Arbeitsplatzrechner auf Linux und OpenOffice umgestellt.

Welche Aktionen sonst noch an über 200 Orten der Welt stattfanden kann man auf den Seiten des DFDs nachlesen.

Münchens Bürgermeister für ODF

Wie Pro-Linux berichtete, setzt sich Münchens Bürgermeister Christian Ude für eine Ablehnung des OOXML-Formates durch das Deutsche Institut für Normung (DIN). Er schickte einen öffentlichen Brief an den Bundesminister für Wirtschaft und Technologie Michael Glos.

Darin schreibt er unter anderem:

1. Der Wettbewerb wird durch konkurrierende Standards geschwächt.
2. Das Projekt der Landeshauptstadt München, zunehmend freie Software einzusetzen, wird beeinträchtigt.
3. Die Interoperabilität und die Kommunikation zwischen Behörden untereinander und Behörden und Bürger wird wesentlich erschwert

Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich in solchen Situationen immer der wirtschaftlich Stärkere durchsetzt.
Ein zweiter Standard zum Dokumentenaustausch bewirkt deshalb keinen erhöhten Wettbewerb, sondern wirkt diesem erwünschten Effekt sogar entgegen.

Großes Lob an Christian Ude, auch wenn das DIN wohl auf diesem Ohr taub ist.

In diesem Zusammenhang sei noch einmal auf den Document Freedom Day am 26. März hingewiesen.

Wort des Tages: Astroturfing

Wieder etwas gelernt heute: Astroturfing

Die Englische Version des Wikipedia-Artikels ist etwas umfangreicher, aber auch weniger neutral.

Besonders interessant finde ich, dass astroturfing im Hause Microsoft besonders beliebt zu sein scheint. Wie man beim gegenwärtigen ISO-Zertifizierungsprozess für OOXML vermutet und in der Vergangenheit, wie USA Today und Internetnews berichten.

Wer etwas sucht, finded bestimmt noch mehr…